Jägerhof – Raum für Bürgerinnen und Bürger sowie für Kultur

Das Ziel der geplanten Maßnahmen ist die Revitalisierung der traditionsreichen Gaststätte mit angrenzendem Veranstaltungssaal. Durch Übernahme des Gebäudeensembles Ende 2022 durch die Stadt ist die Zukunft der über Generationen gewachsenen Begegnungsstätte gesichert. Die Bergneustädterinnen und Bergneustädter behalten nicht nur einen allgemein beliebten Treffpunkt, sondern gewinnen durch das erweiterte Nutzungskonzept eine sozio-kulturelle Begegnungsstätte, die die Verbundenheit zum Heimatort weiter stärken wird. Darüber hinaus stellt sich die Altstadt von Bergneustadt auch ortsfremden Besucherinnen und Besuchern als lebens- und liebenswerter Ort dar, der immer einen Besuch wert ist. Die Umwandlung des Jägerhofs zu einem Ort für Kultur und Bildung und als Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Initiativen ist ein wichtiger Anker in der Altstadtentwicklung. Das Programm soll u. a. Theater, Konzerte, Tanz, Bildungs- und Kreativangebote sowie Gemeinschafts- und Vereinsprojekte umfassen.

Das Förderprogramm Dritte Orte

Der Stadt ist es 2019 gelungen, Fördermittel aus dem Programm „Dritte Orte“ des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes NRW zu akquirieren. Basis dieser ersten Förderzusage war das hohe Engagement aus der Bevölkerung, die sich für den Erhalt und den Betrieb des Traditionshauses eingesetzt hat.

Mittlerweile wurden aus diesem Fördertopf zum dritten Mal Mittel bewilligt, die u.a. für die technische und infrastrukturelle Ausstattung sowie für den weiteren Aufbau des Kultur- und Veranstaltungskonzepts verwendet wurden und werden. https://www.mkw.nrw/kultur/foerderungen/dritte-orte

Die Genossenschaft Jägerhof eG

Der kulturelle Betrieb und die Bewirtschaftung wird aktuell durch die im Jahr 2022 gegründete Genossenschaft Jägerhof eG gewährleistet, die sich aus vielen Aktiven aus Bergneustadt und der Region zusammensetzt. Als Nachfolger von Bürgermeister Matthias Thul übernimmt seit November 2022 Frank Ludwig das Amt des neuen ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden.

Die Genossenschaft wurde zu den Nutzungsanforderungen an die Gebäude und an die Freiflächen in die Planung  mit einbezogen. Denn sie ist langfristig diejenige, die das Ensemble über Veranstaltungen, Gastronomie, Kurse und Vermietung nutzt. Wenn Sie Interesse haben, bei der Genossenschaft mitzuwirken, wenden Sie sich an den Vorstand oder die Geschäftsführerin Tatjana Mönnich. www.jaegerhof-bergneustadt.de

Das Baudenkmal Jägerhof

Das Projekt „Jägerhof – Ein offener Kulturtreff für alle Generationen“ ist ein wichtiger Baustein der Regionale 2025 Bergisches Rheinland. Mit den daraus resultierenden Städtebaufördermitteln des Landes NRW konnte das Gebäudeensemble Ende 2022 durch die Stadt erworben und die grundlegende, denkmalgerechte Sanierung gestartet werden.

  • Der große Saal bleibt in seinen Grundzügen erhalten. Die wesentlichen Veränderungen sind hier zwei Einbauten, die zukünftig eine Künstlergarderobe und einen Flur beherbergen. Die Theke wird auf die Westseite verlegt, so dass die umgebauten ehemaligen Ställe als Kühl- und Lagerraum direkt erreichbar sind.
  • Im kleinen Saal erfolgen keinerlei Änderungen an der Struktur.
  • Die Zugangssituation wird grundlegend geändert. Das neue Eingangsgebäude an der Nordseite des Saals setzt sich mit seiner modernen Formensprache bewusst von dem denkmalgeschützten Bauwerk ab. Der Flur dient als Bindeglied zwischen dem Foyer, den neuen Toilettenanlagen und dem kleinen Saal. Der alte Zugang an der Ostfassade bleibt als Nebeneingang und Durchgang zur Gaststätte erhalten. Im Innenhof wird ein neues Treppenhaus errichtet, das die Erschließung der oberen Geschosse ermöglicht.
  • Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes wird die Kneipe um einen weiteren Gastraum, der heutigen Küche, erweitert. Die Küche wird zukünftig im Zwischenbau untergebracht.
  • Das erste Obergeschoss kann aus baurechtlichen Gründen keiner öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Hier entstehen Büros und Hauswirtschafträume.
  • Im Dachgeschoss des Hauptgebäudes wird der Werkraum 47 seine Heimat finden.
  • Die Freiflächen werden nach der Sanierung des Bauwerks grundlegend aufgewertet. Die Zuwegungen werden neu angelegt. Die Grundstruktur des nördlichen Gartens sieht eine barrierefreie Rampe zum Eingang, einen Weg zum Lagerraum am Saal und eine Terrasse für Veranstaltungen vor. Die weitere Fläche kann in Folge durch die Genossinnen und Genossen in Eigenregie gestaltet werden. Im Garten am Innenhof entsteht ein Gartenbereich z. B. mit Hochbeeten im Sinne eines Urban-Gardening-Projekts.

Der Hauptaugenmerk der Sanierung besteht darin, den historischen, denkmalgeschützten Bestand so weit wie möglich zu erhalten, aber gleichzeitig den heutigen technischen und energetischen Ansprüchen gerecht zu werden. Dabei spielen die Anforderungen des Brandschutzes und des Bauordnungsrechts ein besondere Rolle. Eine der größten Herausforderungen ist es, die vielen unterschiedlichen, im Lauf der Jahre angebrachten Elemente wie Zementputze, Eternit, Kleber, dichtende Lacke, Holzschutzanstriche und Holzwerkstoffe fachgerecht zu entfernen und durch natürliche Materialen zu ersetzen. Bei den vielen verschiedenen Instandsetzungsarbeiten der vergangenen Jahrzehnte sind immer wieder Baustoffe verwendet worden, die Schadstoffe enthalten und/oder der Fachwerkkonstruktion mehr schaden als nutzen.

Im Detail sind folgende Arbeiten notwendig:

  • Restaurierung aller schadhaften Fachwerkelemente (Gefache und Holztragkonstruktion)
  • Verkleidung des Saaltrakts mit einer Holzsparschalung, um eine Dämmung zu ermöglichen
  • Aufarbeitung aller Holzbauteile im Gebäudeinneren
  • Sanierung der Innenwände und Decken mit Lehmputz
  • Erneuerung bzw. Aufarbeitung aller Böden
  • Bau einer Geothermieanlage zur Wärmeversorgung des Gebäudeensembles im Garten
  • Einbau einer Fußbodenheizung im Saal und Heizkörpern im Hauptgebäude
  • Energetische Optimierung der Gebäudehülle des Saals durch Boden-, Wand- und Deckendämmung
  • Restaurierung und energetische Ertüchtigung der Fenster sowie Aufarbeitung aller Türen
  • Vorbereitung der Konstruktion einer Photovoltaikanlage für die Versorgung der technischen Geräte
  • Austausch aller Elektro- und Wasserleitungen, Ausstattung mit W-LAN und LAN Anbindungen für eine zeitgemäße Anbindung an das WWW.

Alle Arbeiten werden eng mit dem Landschaftsverband Rheinland als Denkmalfachbehörde abgestimmt. Der Gaststättentrakt soll in seiner Substanz und seinem heutigen Erscheinungsbild möglichst erhalten bleiben. Notwendig werden jedoch Maßnahmen an der Elektrik und der Austausch schadstoffbehafteter Bauelemente. Bei allen Arbeiten wird Wert darauf gelegt, so viel der alten Substanz wie möglich zu erhalten. Nach Absprache mit den Denkmalbehörden ist im Inneren ein Kontrast zwischen historischem Baumaterial und modernen Elementen eindeutig erwünscht.

Zeitschiene

Alle Arbeiten werden eng mit dem Landschaftsverband Rheinland als Denkmalfachbehörde abgestimmt. Der Gaststättentrakt soll in seiner Substanz und seinem heutigen Erscheinungsbild möglichst erhalten bleiben. Notwendig werden jedoch Maßnahmen an der Elektrik und der Austausch schadstoffbehafteter Bauelemente. Bei allen Arbeiten wird Wert darauf gelegt, so viel der alten Substanz wie möglich zu erhalten. Nach Absprache mit den Denkmalbehörden ist im Inneren ein Kontrast zwischen historischem Baumaterial und modernen Elementen eindeutig erwünscht.

Projektziel:

Erweiterung und Sicherung des kulturellen Angebots in Bergneustadt

Vernetzung der Kulturszene Bergneustadts mit Kunst- und Kulturschaffenden aus der Region

Sicherung des bedeutsamen Baudenkmals „Jägerhof“

Status:

Aktuell Umbaupase

Projektbeteiligte:

Stadt Bergneustadt, Denkmalbehörden, Architekturbüro iSA Ingenieure, Jägerhof Genossenschaft eG

Informationen zum Herunterladen:

> Hintergründe zur Sanierungsmaßnahme

> Chronologie

Link zu Grundrissen und Ansichten (Bestandspläne mit Darstellung der Umbauten) folgt